Arbeitskraft auf Abruf: Warum die Zusammenarbeit mit externen Mitarbeitern deinen Outcome steigert

In der heutigen Welt der technologischen Veränderung, des demographischen Wandels und der wirtschaftlichen Unsicherheit können Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit durch flexible Arbeitsmodelle ausbauen. Es geht darum, die richtigen Talente am richtigen Ort und zur richtigen Zeit verfügbar zu machen, ohne den eigenen Personalaufwand dauerhaft erhöhen zu müssen. 

Weltweit, und als Vorreitermarkt sei hier einmal mehr Amerika genannt, gibt es einen wesentlichen Anstieg an hoch qualifizierten Freiberuflern, die sich auf wachsenden digitalen Plattformen und in der Direktvermarktung Projekte und Aufträge auf Zeit suchen. Sie treibt der Wunsch nach Flexibilität und Unabhängigkeit, sie wollen produktiv und in Arbeit zu sein und gleichzeitig ihren individuellen Work-Life Prioritäten ausbalancieren.  

Für Unternehmen bietet die Zusammenarbeit mit Freiberuflern die Chance Top-Talente für schwer zu besetzende, seltene Funktionen über zu finden. Daneben ist es möglich mehr Arbeit zu erledigen, ohne die Personalfixkosten zu erhöhen. Anpassungen an die wirtschaftliche Lage sind durch die Aufstockung von freiberuflichem Personal oder die Auflösung der Geschäftsbeziehung kurzfristig möglich. 

Durch die Normalisierung digitaler Teamarbeit im Homeoffice und der dringenden Bedarf an veränderten Geschäftskonzepten bei gleichzeitiger wirtschaftlicher Unsicherheit hat die COV-19 Pandemie die Entwicklung in Richtung freiberuflicher Arbeitsverhältnisse weiter beschleunigt. 

Was sind weitere Treiber freiberuflicher Arbeitsverhältnisse in Unternehmen? 

  • Dringender Bedarf an neuen Fähigkeiten in Unternehmen:  Unternehmen wie Amazon oder Unilever haben eine innovative, technologiegestützte Lösung entdeckt, um die Lücke für hochqualifizierte Talente zu schließen - digitale Talentplattformen, auf denen die Suchfunktion zum Skill Finder wird. Diese Early Adopters haben erkannt, dass es viele Talente gibt und Talente zu finden sind - wenn sie nur anders danach suchen würden. Anstatt nach Vollzeitmitarbeitern für das Unternehmen am Unternehmensstandort zu suchen, begannen sie, nach Teilzeittalenten außerhalb des Unternehmens zu suchen. Zu diesem Zweck nutzten sie eine neue Generation von technologieorientierten Unternehmen wie Toptal, Catalant, Upwork und Fiverr, die als Vermittler fungieren. 


  • Erhöhte Flexibilität der Arbeitskraft: Die neue Flexibilität in den Arbeitsverhältnissen erlaubt es zu experimentieren, bevor man entscheidet, ob ein Unternehmen wirklich in die Einstellung von Vollzeitmitarbeitern mit den neuen Fähigkeiten investieren will. Ein anderes Mal bedeutet es, flexibel auf verschiedene Fähigkeiten für unterschiedliche Bedürfnisse zugreifen zu können.


  • Beschleunigte Markteinführung: Die meisten Unternehmen haben schon einmal die Erfahrung gemacht, dass sie nicht in der Lage sind, die richtigen Mitarbeiter zur richtigen Zeit zu finden. Freiberufliche Mitarbeiter helfen den Unternehmen in solchen Fällen weiter, weil sie die Möglichkeit bieten, Prozesse zu beschleunigen, Deadlines einzuhalten oder Ergebnisse in kürzester Zeit zu gewährleisten.


  • Innovation durch neue Geschäftsmodelle: In einer Zeit, in der schnelle Ideenfindung und Umsetzung die Gewinner von den Verlierern trennt, bietet die Vielfalt an Talenten eine Möglichkeit, sowohl die Innovationsintensität als auch die operative Effizienz zu steigern.


  • Marktplätze für Premium-Talente: Diese Plattformen ermöglichen es Unternehmen, Nischenexperten zu finden, darunter juristische Übersetzer, Finanzmodellierer und Big-Data-Analysten. Experten können für Projektarbeit angeheuert oder in Projektteams eingebettet werden. Die Länge der Projekte kann von wenigen Stunden bis zu mehr als einem Jahr reichen. Die digitalen Marktplätze oder spezialisierten Personaldienstleister wie bspw. HAYS mit der Contracting Sparte bringen Einzelpersonen mit Unternehmen für diskrete, aufgabenorientierte Projekte zusammen. Die temporären Arbeitskräfte haben dabei eine hohe Motivation die Projekte zur Zufriedenheit der Auftraggeber auszuführen, schließlich wollen Sie für Folgeprojekte gebucht und weiterempfohlen werden.  


Unternehmen, die frühe Lernerfahrungen mit diesen Arbeitsmodellen gemacht haben, wechseln mittlerweile zu einem strategischen Ansatz für On-Demand-Arbeitskräfte. Viele unter ihnen erkennen, dass es weitaus größere Vorteile bringt, eine integrierte Strategie zu entwickeln, anstatt nur Ad-hoc-Reaktion auf ein dringendes Problem suchen. Sie formulieren eine Strategie, die die Möglichkeit freier Arbeitsverhältnisse nicht nur nutzt, um die besten Talente außerhalb des Unternehmens zu gewinnen, sondern auch, um das Beste aus den latenten Fähigkeiten ihrer Vollzeitmitarbeiter herauszuholen. Unternehmen fragen sich zunehmend: Wenn (digitale) Marktplätze für unsere Arbeitserfüllung schon von außen gut für das Unternehmen funktionieren, wie viel mehr Wert würden sie dann liefern, wenn sie in den Kern der Wettbewerbsstrategie eingebettet wären? Dann verändert sich nicht nur die Art und Weise wie wir über Talente denken, sondern auch unsere Business Modell. 

 

Weitere interessante Informationen und detaillierte Auswertungen zu diesem Thema findet ihr in der spannenden Studie, die die Harvard Business School zusammen mit der Boston Consulting Group veröffentlicht hat. Aus dieser habe ich in meinem Beitrag auch zitiert. 

https://www.hbs.edu/managing-the-future-of-work/Documents/Building_The_On-Demand_Workforce.pdf